Fahrten Ferne Abenteuer

Abenteuerzentrum Berlin

2.7.2025

Projekt Stadt-Land-Natur 3: Outdoor Experience

Ein kraftvoller Abschluss unter freiem Himmel – Der dritte und letzte Teil des Erasmus+ Projekts „Stadt-Land-Natur – Outdoor Experience“

Von Laura-Lynn Münch, Team Abenteuerzentrum Berlin

Mit der dritten Mobilität unseres Erasmus+-Projekts „Stadt-Land-Natur – Outdoor Experience“ ging im April 2025 eine anderthalbjährige Reise voller Lernen, Austausch und persönlicher Entwicklung zu Ende.

Unser Ziel: der Vänern, der größte See Schwedens – und damit der perfekte Ort für eine intensive Woche unter freiem Himmel, geprägt von Reflexion, Selbstführung und Naturerfahrung.

Natur Pur

Rückblick auf eine internationale Projektreihe

Das Projekt bestand aus drei internationalen Fachkräfteaustauschen mit Partnerorganisationen aus Deutschland, Italien und Schweden:

Ziel war es, Fachkräften aus der Jugendarbeit – insbesondere aus sozialen oder erlebnispädagogischen Kontexten – Raum zu geben, ihre Rolle als Leitungspersonen in unterschiedlichen Umfeldern zu erproben, sich selbst zu reflektieren und voneinander zu lernen.

Eine vielfältige Gruppe – neue Impulse

In Schweden setzte sich die Gruppe aus „alten Bekannten“ und neuen Gesichtern zusammen. Diese Mischung erwies sich als Bereicherung: Menschen mit verschiedenen Erfahrungen und Herangehensweisen begegneten sich offen und neugierig. Gemeinsam verband sie die Motivation, mit jungen Menschen zu arbeiten und Leadership in Outdoor-Settings neu zu denken.

Jede der drei Mobilitäten orientierte sich an den örtlichen Ressourcen und Herausforderungen. Während in Berlin urbane Räume im Vordergrund standen und in Südtirol alpine Bedingungen genutzt wurden, war die Mobilität in Schweden besonders naturverbunden – und herausfordernd: tagsüber 5–10 Grad Celsius, nachts mitunter unter dem Gefrierpunkt. Und das bei permanenter Outdoor-Lebensweise: geschlafen wurde unter Tarps, gekocht am Feuer, gegessen im Gemeinschaftstipi am Lagerplatz.

Unterwegs

Einblicke in die Programmwoche in Schweden

Die Tage waren geprägt von einem rhythmischen Wechsel zwischen praktischen Aufgaben, inhaltlichen Workshops und Reflexionsphasen. Im Fokus standen Selbstfürsorge, Gruppendynamik und Führungsverhalten in außergewöhnlichen Situationen.

Montag – Ankunft & Ankommen
Nach der herzlichen Begrüßung durch das schwedische Gastgeberteam gab es ein gemeinsames Abendessen. Danach übernahmen Kleingruppen eigenständig die Organisation von Mahlzeiten.

Dienstag – Handwerk & Kommunikation
Der erste Programmtag startete mit Workshops zu Basisfertigkeiten wie Nadel fädeln, Feuer machen, Knoten und Schnitzen. Nachmittags stand gewaltfreie Kommunikation im Zentrum – besonders das Zuhören wurde in verschiedenen Übungen erprobt und reflektiert.

Mittwoch – Kanutour auf dem Vänernsee
In Kleingruppen paddelte die Gruppe über den See, lernte Navigation, schätzte Wetterbedingungen ein und versorgte sich selbstständig. Eine intensive Erfahrung, die gleichzeitig Teamarbeit, Koordination und Selbsteinschätzung erforderte.

Donnerstag – Gruppendynamik & Leadership
Am Vormittag wurden gruppendynamische Prozesse praktisch erlebt und reflektiert – inklusive eines sensiblen Austauschs über das Thema Menstruation und deren Einfluss auf Gruppenprozesse. Am Nachmittag ging es um Leadership: Welche Rollen nehmen wir ein? Wie führen wir? Wann begleiten wir? Wann lassen wir los?

Freitag – Selbstreflexion in der Natur
In einer Treesitting-Session verbrachte jede*r Teilnehmende Zeit allein im Wald. Danach folgte eine Selbstreflexion zu individuellen Stärken und Fähigkeiten. Der Tag diente der inneren Orientierung und dem persönlichen Innehalten.

Samstag – Diversität, Privilegien & Abschluss
Ein gruppendynamisches Experiment diente als Einstieg in die Themen Diversität und Privilegien. Die Gruppe reflektierte darüber, wie unterschiedlich die Ausgangsbedingungen aller Teilnehmenden waren – und wie Erasmus+-Projekte künftig inklusiver gestaltet werden könnten. Der Nachmittag gehörte der Abschlussreflexion: Im Zwiegespräch im Wald ließ jede*r die Woche Revue passieren.

Outdoor Living


Fazit: Lernen in der Lernzone

Das gesamte Programm war darauf ausgerichtet, die Teilnehmenden bewusst in der „Lernzone“ zu halten – jener Raum zwischen Komfort und Überforderung, in dem echte Entwicklung stattfindet. Die Kombination aus Natur, Verantwortung, Selbsterfahrung und Austausch machte das Erleben tiefgehend und nachhaltig.

Der internationale Austausch zwischen Fachkräften war von großem Wert – nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Viele nahmen neue Impulse mit: Wie viel Führung braucht eine Gruppe? Wann begleite ich? Wann trete ich zurück? Fragen, die jede*r in die eigene Praxis mit Jugendlichen weitertragen kann.

Mit diesem letzten Kapitel endet die Projektreihe – doch der gemeinsame Lernprozess geht weiter. Wir danken allen Beteiligten und Erasmus+ für die Unterstützung eines Projekts, das Grenzen überschritt – geografisch, methodisch und menschlich.

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